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Hauptstadtregion Schweiz
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Geschätzte Mitglieder,
Sehr geehrte Damen und Herren
Auch im Jahr 2023 konnte sich die Hauptstadtregion Schweiz mehreren bedeutenden Projekten widmen. An erster Stelle ist dabei die erfolgreiche erste Ausschreibung des «Preises für Zweisprachigkeit» zu nennen, mit dem die Hauptstadtregion Schweiz den kulturellen Nachwuchs unterstützt. Wir durften in diesem Rahmen 14 Bewerbungen von hoher Qualität entgegennehmen. Die Preisverleihung fand im November im Rahmen des 11. Forums der Hauptstadtregion Schweiz statt. Dieses zentrale Projekt soll auch 2024 fortgeführt werden.
Ebenfalls im Bereich der Zweisprachigkeit durften wir Promotionsvideos für das Programm «Sprachbad Immersion» zur Förderung von Sprachaustauschen zwischen Schülerinnen und Schülern erstellen. Das Programm, angeboten von den Kantonen Bern, Freiburg, Solothurn, Neuenburg und Wallis in Zusammenarbeit mit dem Forum für die Zweisprachigkeit und der Hauptstadtregion Schweiz, trägt seit einigen Jahren zur Förderung der Zweisprachigkeit bei den Jugendlichen in unserer Region bei.
Im vergangenen Jahr wurde auch das Swiss Center for Augmented Intelligence – SCAI lanciert. Diese Initiative wird von der Hauptstadtregion Schweiz von Anfang an unterstützt und begleitet. Die Gründungsversammlung fand in den Räumlichkeiten unseres Vereins und in Anwesenheit von Erich Fehr, Vorstandsmitglied der Hauptstadtregion Schweiz, statt. Der Verein strebt die Entwicklung und Implementierung von «augmented intelligence» an.
Diese erfolgreichen Projekte bekräftigen unsere Identität als politischer Akteur in einer zweisprachigen Region, der mit den Herausforderungen der heutigen Zeit Schritt hält. Der vorliegende Jahresbericht erläutert die verschiedenen Projekte, die 2023 angegangen wurden. Er enthält auch eine Zusammenfassung unserer wichtigsten Veranstaltung, des 11. Forums.
Schliesslich war das Berichtsjahr auch von Veränderungen an der Spitze unseres Vereins geprägt. Nach zwei Amtszeiten als Co-Präsident trat Laurent Favre gemäss dem statutarisch vorgesehenen Turnus zurück. Er bleibt aber weiterhin in unserem Vorstand aktiv. Wir danken ihm für sein grosses Engagement, mit dem er sich in den vergangenen vier Jahren für die Entwicklung unserer Region eingesetzt hat.
Im Namen der Hauptstadtregion Schweiz danken wir allen Mitgliedern und Personen, die sich für unseren Verein engagieren, herzlich.
Didier Castella, Co-Präsident
Alec von Graffenried, Co-Präsident
2023 wählte die Mitgliederversammlung (MV) den Freiburger Staatsrat Didier Castella zum Co-Präsidenten der Hauptstadtregion Schweiz. Didier Castella war zuvor bereits im Vorstand der Hauptstadtregion Schweiz aktiv. Er hält dieses Amt neu gemeinsam mit Alec von Graffenried inne, der 2022 für eine weitere zweijährige Amtszeit wiedergewählt wurde. Diese Mandatsüberschneidung ermöglicht eine Kontinuität im Co-Präsidium. Gleichzeitig gab der Neuenburger Staatsrat Laurent Favre dieses Amt nach vier Jahren ab. Die MV dankte ihm am 19. Juni im Musée International de l’Horlogerie im Neuenburgischen La-Chaux-de-Fonds herzlich für sein Engagement. Laurent Favre bleibt weiterhin als Vorstandsmitglied der Hauptstadtregion Schweiz aktiv.
Der ganze Vorstand wurde in seinem Amt bestätigt.
Nach einem erfolgreichen Treffen im Mai 2022 musste im Wahljahr 2023 auf die Organisation einer Veranstaltung der parlamentarischen Gruppe Hauptstadtregion Schweiz verzichtet werden. Diese wird auch während der Legislaturperiode 2024-2027 von einem Vorstand geführt, der 2024 neu zusammengesetzt wird. Ein erstes Treffen mit dem Co-Präsidium der Hauptstadtregion Schweiz steht bereits an.
Seit ihrer Gründung nach den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2019 besteht die parlamentarische Gruppe Hauptstadtregion Schweiz aus rund 35 Bundesparlamentarierinnen und -parlamentariern aus den fünf Mitgliedskantonen.
Am Ende der letzten Legislaturperiode gehörten die Nationalräte Kurt Fluri (FDP/SO), Philipp Bregy (Mitte/VS), Christian Wasserfallen (FDP/BE), Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel (SP/FR) sowie die Ständerätinnen Marianne Maret (Mitte/VS) und Céline Vara (GPS/NE) sowie Ständerat Werner Salzmann (SVP/BE) dem Vorstand an.
Das 11. Forum der Hauptstadtregion Schweiz fand am Freitag, den 17. November, im Stufenbau in Ittigen im Kanton Bern statt. Das jährliche Highlight für unseren Verein war dieses Jahr der Thematik der Agglomerationen gewidmet. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung konnten qualitativ hochstehende Referate verfolgen, die den Herausforderungen, mit der die Agglomerationen täglich konfrontiert sind, beleuchteten. Diese politischen Akteure sind von zentraler Bedeutung für die Verbindung zwischen den städtischen und ländlichen Gebieten unserer Region.
Die Beiträge von Ueli Seewer, Vize-Direktor des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE, und der Freiburger Nationalrätin und Präsidentin der Agglomeration Bulle mobul Marie-France Roth Pasquier gaben einen ausgezeichneten Einblick in die Agglomerationspolitik aus der Sicht der Bundesverwaltung und der Praxis. Im zweiten Teil der Veranstaltung bot eine Podiumsdiskussion Gelegenheit, die bestehenden und noch zu nutzenden Synergien zwischen den verschiedenen Agglomerationen der fünf Mitgliederkantone zu identifizieren. Daran nahmen Thomas Iten (Gemeindepräsident von Ostermundigen und Präsident Kommission Verkehr der Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM), Félicien Frossard (Generalsekretär der Agglo Freiburg), Evelyn Zenklusen Mutter (Geschäftsleiterin der Agglomeration Brig-Visp-Naters), Daniel Grassi Pirrone (Direktor von objectif:ne) und Susanne Sahli (Geschäftsstelle Aggloverein Grenchen) teil.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das Gewinnerprojekt des «Preises für Zweisprachigkeit» zur Unterstützung des kulturellen Nachwuchses vorgestellt (siehe auch Punkt 2.2.1). Insgesamt 14 Projekte von hoher Qualität und künstlerischer Vielfalt, die die Zwei- oder Mehrsprachigkeit thematisierten, wurden für diese erste Ausgabe des Preises eingegeben. Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel/Bienne und Jurypräsident, verlieh den Preis im Namen der Jury dem Kollektiv Actif Posthelvetia. Dessen zweisprachiges Theaterprojekt «La soirée posthelvétique», welches aktuelle soziopolitische Themen aufgreift, hatte die Jury begeistert.
Die Hauptstadtregion Schweiz organisiert ihre Aktivitäten nach sieben Schlüsselthemen, welche die Positionierung des Vereins gegen innen und aussen bestimmen. Nachfolgend die Übersicht der Projekte, an denen im Jahr 2023 gearbeitet wurde:
Das Politzentrum bleibt ein Alleinstellungsmerkmal der Hauptstadtregion Schweiz, die durch verschiedene Lobbying- und Kommunikationsprojekte zur Stärkung des nationalen politischen Zentrums beiträgt. Die Nähe zu den Bundesinstitutionen ermöglicht es der Wirtschaft und der Gesellschaft, von einem zusätzlichen Mehrwert auf regionaler Ebene zu profitieren.
PolitExchange
Das Kompetenzzentrum «PolitExchange» baut im Namen der Hauptstadtregion Schweiz eine Brücke zwischen Besucherdelegationen aus dem Ausland und interessierten Behörden innerhalb der Region. Link
Im Jahr 2023 fanden zwei Besuche statt, die sich der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und der Rolle von Gemeindeversammlungen und -parlamenten widmeten.
CAS Public Affairs
Der gemeinsame Studiengang der Fachhochschulen Bern und Freiburg sowie der Haute-École Arc wurde von der Hauptstadtregion Schweiz mitinitiiert. Der CAS Public Affairs & Lobbying ermöglicht es, einen zweisprachigen Doppelabschluss an der Berner Fachhochschule und der HES-SO zu erlangen. Die ersten Absolvierenden schlossen den Studiengang im Jahr 2017 ab.
17 Studentinnen und Studenten konnten im Jahrgang 2022-2023 ihren Abschluss erwerben. Im September 2024 beginnt ein neuer Jahrgang.
Im Jahr 2023 war die Förderung der Zweisprachigkeit als Schlüsselthema für unseren Verein erneut von besonderer Wichtigkeit. Die Hauptstadtregion Schweiz trug zur Realisierung folgender Projekte bei:
«Prix du Bilinguisme»
Die Hauptstadtregion Schweiz vergab im Jahr 2023 ihren ersten «Preis für Zweisprachigkeit». Dem Siegerprojekt wurde anlässlich des Forums in Ittigen im November ein mit 15’000 Franken dotiertes Stipendium verliehen. «La soirée posthelvétique», ein Theaterprojekt des Actif Posthelvetia, wurde unter anderem für seine originelle und kreative Interpretation der Zweisprachigkeit ausgezeichnet.
Die Preisausschreibung lief vom 15. Juni bis zum 31. August 2023. Die Ausschreibungskriterien sahen vor, dass sich die eingereichten Projekte mit Zwei- oder Mehrsprachigkeit befassen und den Austausch zwischen den Sprachkulturen und das gegenseitige Verständnis in den Vordergrund stellen sollen. Darüber hinaus mussten die Projekte von aufstrebenden Kulturschaffenden eingereicht werden, einen klaren Bezug zur Hauptstadtregion Schweiz aufweisen und sich in einer entscheidenden Phase ihrer Konzeption befinden. Die künstlerische Form war dabei frei wählbar. Insgesamt gingen 14 qualitativ hochstehende Bewerbungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Literatur, Musik, Fotografie und Film ein.
Die Jury stand unter dem Vorsitz von Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel und Vorstandsmitglied der Hauptstadtregion Schweiz. Sie setzte sich ausserdem zusammen aus Alec von Graffenried (Stadtpräsident von Bern und Co-Präsident der Hauptstadtregion Schweiz), Valentin Brügger (Radio Fribourg), Josiane Imhasly (freischaffende Kuratorin), Stéphane Moret (Direktor Region Murtensee), Sylvie Pipoz (Kulturvermittlerin) und Bettina Wohlfender (Autorin und Dozentin am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel).
Der Vorstand der Hauptstadtregion Schweiz entschied am 7. Dezember 2023, den Preis im Jahr 2024 erneut auszuschreiben.
Sprachaustausche zwischen Schülerinnen und Schülern
Das Sprachaustauschprogramm «Sprachbad Immersion», angeboten von den Kantonen Bern, Freiburg, Solothurn, Neuenburg und Wallis in Zusammenarbeit mit dem Forum für die Zweisprachigkeit und der Hauptstadtregion Schweiz, trägt seit einigen Jahren zur Förderung der Zweisprachigkeit der Jugendlichen in unserer Region bei. 2022/2023 nahmen 215 Schülerinnen und Schüler (85 Jungen und 130 Mädchen) aus den Kantonen Bern und Freiburg an einem Sprachaustausch via «Sprachbad Immersion» teil.
Um die Sichtbarkeit der Sprachaustausche zu erhöhen, hat die Hauptstadtregion Schweiz 2023 drei Promotionsvideos produziert, die sich an Schulklassen, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern in den betroffenen Regionen richten.
SprachTANDEMs
Über das Instrument der SprachTANDEMs erhalten die Mitglieder der Hauptstadtregion Schweiz kostenlos die Möglichkeit, Mitarbeitende der Verwaltung aus verschiedenen Sprachregionen zu vernetzen. Über einen Zeitraum von rund sechs Monaten treffen sich die Teilnehmenden in Zweiergruppen und verbessern, gemäss ihren Bedürfnissen und ihrer verfügbaren Zeit, ihre mündlichen Fremdsprachenkenntnisse. Der Einblick in die andere Kultur ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt dieser Austausche.
Insgesamt wurden im Jahr 2023 elf Tandems und zwei Tridems zwischen Mitgliedern der Kantonsverwaltungen Freiburg und Bern, acht Tandems zwischen Mitgliedern der Kantone Neuenburg und Solothurn sowie zwei Tandems und 13 Tridems zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Inselspitals und des Kantonsspitals Freiburg durchgeführt. Link
Sprachaustausch Lernende
Der Verein «Visite» organisiert Sprachaustausche für Lernende. Ziel ist es, sie nicht nur mit Ausbildungsunternehmen, sondern auch mit Berufsschulen und Gastfamilien in Verbindung zu bringen. 2023 kamen vier Lernende aus weiteren Kantonen in die Hauptstadtregion Schweiz und eine junge Person aus der Hauptstadtregion absolvierte in einem anderen Kanton ein Praktikum. Innerhalb der Hauptstadtregion kam es im Jahr 2023 zu keinem beruflichen Praktikum für Lernende.
Aus diesen Gründen werden die Modalitäten der Zusammenarbeit mit «Visite» im Jahr 2024 überprüft.
Reform der KV-Lehre
Im Rahmen der Reform der kaufmännischen Lehre, die im Sommer 2023 in Kraft trat, wählen die Lernenden neu ein Schwerpunktfach. Wenn sie den Schwerpunkt «Sprachen» wählen, müssen ihnen die Lehrbetriebe im letzten Lehrjahr einen mehrmonatigen Sprachaustausch in Deutsch oder Französisch gemäss den kantonalen Richtlinien anbieten. Dieser Austausch wird erstmals mit dem Abschlussjahrgang 2025/2026 durchgeführt.
Innerhalb der Arbeitsgruppe «Strategie» der Hauptstadtregion Schweiz entstand die Idee, den Austausch innerhalb der kommunalen und kantonalen Verwaltungen der Hauptstadtregion Schweiz zu ermöglichen und zu fördern und die Netzwerke zwischen den Lehrlingsverantwortlichen zu stärken. Ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe, die sich unter anderem aus den Verantwortlichen der kaufmännischen Lernenden in den kantonalen und kommunalen Verwaltungen und der nationalen Agentur Movetia zusammensetzt, findet Ende März 2024 statt. Sie soll dazu dienen, die Modalitäten dieser Vernetzung festzulegen.
Nach dem Jahr 2022, in dem der Verein an mehreren Vernehmlassungsverfahren teilgenommen hatte, freute sich die Hauptstadtregion Schweiz im Berichtsjahr über die vom Bundesrat angekündigten Entwicklungen in den Bereichen Verkehr und Infrastruktur.
Um die Bahn weiter zu stärken, hat der Bundesrat im August 2023 die neue Langfriststrategie «Perspektive BAHN 2050» und die Botschaft zum Stand der Eisenbahn-Ausbauschritte verabschiedet. Der Bundesrat beantragte dem Parlament für die Erweiterung wichtiger Ausbauprojekte sowie für Mehrkosten zusätzliche 2,6 Milliarden Franken aus dem Bahninfrastrukturfonds. Mit der «Perspektive BAHN 2050» soll künftig beim Bahnausbau ein Schwergewicht in und zwischen den Agglomerationen gesetzt werden.
Mit der «Perspektive BAHN 2050» soll das Bahnangebot vor allem auf kurzen und mittleren Distanzen verbessert werden, etwa mit zusätzlichen S-Bahn-Angeboten und einer Aufwertung der Vorstadt-Bahnhöfe. Der Bundesrat sieht auch vor, zwischen Morges und Perroy auf der Strecke Lausanne–Genf einen neuen, rund neun Kilometer langen Tunnel zu bauen. Dadurch wird zwischen Lausanne und Genf auf einem ersten Streckenabschnitt eine Ausweichroute für den Fall von Störungen geschaffen, wovon insbesondere die Mitgliederkantone Freiburg und Bern auf der IC-1-Linie direkt profitieren dürften. Ausserdem soll der Lötschberg-Basistunnel durchgehend statt nur teilweise auf zwei Spuren ausgebaut werden. Der Ständerat nahm in der Wintersession 2023 alle vier Bundesbeschlüsse ohne Gegenstimmen an und stockte bei den Ausbauschritten 2025 und 2035 die entsprechenden Kredite um 350 Millionen Franken auf.
Die Hauptstadtregion Schweiz als nationale Verkehrsdrehscheibe und Schnittstelle der Hauptverkehrsachsen durch das Land setzt sich für eine gezielte und nachhaltige Entwicklung der Infrastrukturen ein.
Dieses Thema führte 2023 zu keinen neuen Projekten. Die Thematik bleibt für die Hauptstadtregion Schweiz aber wichtig, da sie über grosse Stärken im Bereich der Medizintechnik sowie im wissenschaftlichen Bereich verfügt. In Vergangenheit hat sich die Hauptstadtregion Schweiz mit der «Plattform Gesundheit», der Kooperation von Spitälern und der Gründung von «sitem-insel» in diesem Bereich stark engagiert.
Die «Smart Capital Region» profitiert von einer aktiven und gut positionierten Steuerungsgruppe. Sie begleitet bestehende Projekte und prüft neue Ideen. In Zusammenarbeit mit den grossen Infrastrukturunternehmen verfolgt die Hauptstadtregion Schweiz eine intelligente Vernetzung der Infrastrukturen in den Bereichen Verkehr, Energie und Kommunikation, welche die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch senken soll. Die Projekte der «Smart Capital Region» werden in der Regel von den Kantonen sowie den beteiligten Unternehmen finanziell unterstützt. Der Kanton Bern leitet die Steuerungsgruppe.
Von Smart Capital Region unterstützte Projekte
Im Jahr 2023 unterstützte die «Smart Capital Region» zwei von ihren Mitgliedern entwickelte Projekte:
Ein weiteres intelligentes Mobilitätsprojekt, «Flexbus», das in Partnerschaft von Postauto und BernMobil durchgeführt wird, wurde ebenfalls evaluiert. Es zielt darauf ab, Unternehmen und Einzelpersonen flexible Mobilitätslösungen anzubieten.
Kompetenzzentrum SCAI – Swiss Center for Augmented Intelligence
Im Jahr 2023 wurde der Verein Swiss Center for Augmented Intelligence – SCAI gegründet. Damit hat SCAI einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung erreicht. Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Universität Bern, die Universität Freiburg, die HEIA Freiburg und die Berner Fachhochschule (BFH). SCAI wird von Prof. Dr. Hugues Abriel, Vizerektor Forschung an der Universität Bern, präsidiert. Die Versammlung fand in den Räumlichkeiten der Hauptstadtregion Schweiz statt, die durch Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel und Mitglied des Vorstands der Hauptstadtregion Schweiz, vertreten war.
SCAI konzentriert sich auf die menschliche Nachhaltigkeit via die Entwicklung von «augmented intelligence», einem innovativen Konzept zur Verbesserung der menschlichen Intelligenz durch die Integration von künstlicher Intelligenz (KI). Die Aufgabe des Vereins besteht darin, durch interdisziplinäre Forschung, Interessenvertretung, Standards und Bildung einen sicheren Weg durch den Wilden Westen der KI zu bahnen. Damit will es der Verein Einzelpersonen und Organisationen ermöglichen, sicher mit dem Potenzial von «augmented intelligence» umzugehen und einen reibungslosen Übergang zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine und letztlich zur menschlichen Nachhaltigkeit zu erreichen. Konkret arbeitet SCAI auf wissenschaftlicher Ebene an der Erlangung eines Nationalen Forschungsschwerpunktes (National Centre of Competence in Research – NCCR).
Seine Entwicklung wird 2024 mit der Einstellung einer Geschäftsführerin fortgesetzt. Diese Position wird von der Waadtländer Nationalrätin der Mitte, Isabell Chappuis, eingenommen.
Der Cluster Food & Nutrition, der vom Verein Hauptstadtregion Schweiz getragen und mehrheitlich von der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Kantons Freiburg finanziert wird, setzt seine Aktivitäten dynamisch fort. Mehr als 180 Mitglieder und Partner aus den Bereichen Lebensmittel, Landwirtschaft, Verpackung und Vertrieb sowie aus Forschungs- und Bildungseinrichtungen und dem öffentlichen Sektor sowie Berufsverbänden gehören derzeit zum Netzwerk des Clusters. Der Cluster ist ausserdem für die Koordination der Lebensmittelstrategie des Kantons Freiburg und des Innovation Boosters zuständig.
Die Hauptstadtregion Schweiz verfolgt die Aktivitäten des Clusters eng und nimmt unter anderem an seinen Vorstandssitzungen teil. Darüber hinaus unterstützt sie ihn insbesondere bei seiner interregionalen Entwicklungsstrategie und im Bereich der Kommunikation.
Lesen Sie den letzten Jahresbericht des Clusters.
Die Hauptstadtregion Schweiz bietet Raum und Potenzial für nachhaltige Projekte im Bereich der Raumplanung und der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie setzt sich dafür ein, dass Entwicklungspotenziale erkannt und innovative Projekte an geeigneten Standorten realisiert werden.
Im Jahr 2023 organisierte das Sekretariat der Hauptstadtregion Schweiz ein erstes Treffen der auf ihrem Gebiet tätigen Agglomerationen. Im Anschluss an die entsprechenden Diskussionen während des Forums in Ittigen möchte unser Verein die in den fünf Kantonen vertretenen Akteure zusammenbringen und Synergien im Bereich der Agglomerationspolitik entwickeln. Eine erste Konsultation der Mitglieder wird versuchen, eine Bilanz der ersten vier Generationen der Agglomerationsprogramme zu ziehen.
Der Verein Hauptstadtregion Schweiz finanziert sich über Mitgliederbeiträge, welche zu gleichen Teilen durch die Kantone sowie durch die Städte, Gemeinden und Regionalorganisationen getragen werden. Die fünf Kantone zahlen je CHF 50’000, bei den weiteren Mitgliedern richtet sich der Beitrag nach der Bevölkerungszahl.
Einzelne Projekte werden über zusätzliche Beiträge der Kantone, sowie Bundesmittel und Beiträge aus der Wirtschaft mitfinanziert.
Die Rechnung 2023 schliesst mit einem Gewinn von CHF 43’567,50. Die Hauptstadtregion Schweiz steht finanziell auf soliden Beinen. Das Eigenkapital beträgt CHF 360’000.